Archiv

  • Einladung zur Mitgliederversammlung am 20.11.2017 – Link
  • Antwort der Landesregierung auf Große Anfrage zur Kulturförderung vom 22.12.2016 – Wortlaut
  • Große Anfrage zur Kulturförderung der Verbände vom 25.10.2016 – mehr
  • Aufruf „Kultur öffnet Welten vom 29.4.2016: Magdeburger Resolution
  • „Stärkung kultureller Teilhabe und höherer Kulturhaushalt“ – Forderungen der Kulturkonferenz an die Koalitionäre – mehr
  • Klare Worte gegen die AFD von der Kulturkonferenz – Interview mit Christian Reineke bei „kulturmd“ mehr
  • Kulturkonferenz lud ein: „Kultur steht zur Wahl“ am 16.2.2016 – zur Dokumentation der Veranstaltung
  • Kulturkonferenz legt Wahlprüfsteine für die Landtagswahl vor 
  • Kulturelle Integration Geflüchteter – Positionspapier –pdf
  • „Kultur als Kassenfüller“ – Beitrag von arte – mehr
  • Briefwechsel zur Förderpraxis durch das Land – mehr
  • Kulturkonferenz kritisiert Zuwendungspraxis – mehr
  • „Tag der kulturellen Vielfalt“ wird zu „Aktionstag gegen TTIP, CETA und Co.“ – externer Link
  • Blick nach Brandenburg: Kulturelle Bildung Bedingung für Kulturförderung – externer Link
  • Blick nach Nordrhein-Westfalen – Entwurf zum Kulturfördergesetz – Link
  • Resonanz der Medien auf das Landeskulturkonzept – Link
  • „Kulturland Sachsen-Anhalt“ – Landtagsdebatte am 26.3.2014 – Link
  • Kultusminister stellt „Landeskulturkonzept 2025“ (Download PDF) vor – Link zur Pressemitteilung
  • Kulturkonferenz kritisiert Kulturabbau trotz Steuerüberschuss – Link
  • Link zur Stellungnahme zum Entwurf eines Kulturfördergesetzes Sachsen-Anhalt der Franktion DIE LINKE

Kulturkonferenz trauert um Ulrich Menkhaus

Mit großer Bestürzung nimmt die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. Anteil am Tod von Ulrich Menkhaus, der am 28. Februar 2015 nach schwerer Krankheit verstorben ist. Ulrich Menkhaus war für die Kulturkonferenz von herausragender Bedeutung gewesen. Als Vorstandsmitglied der Landesseniorenvertretung Sachsen-Anhalt e.V. setzte sich Ulrich Menkhaus intensiv dafür ein, dass mit der Kulturkonferenz ein dauerhaftes Folgegremium des Kulturkonvents Sachsen-Anhalt und damit eine gemeinsame Stimme der Kulturakteure unseres Bundeslandes etabliert worden ist. Die Ansichten von Ulrich Menkhaus zu kulturellen und kulturpolitischen Fragen hatten für die Kulturkonferenz immer den Rang wertvoller, erfahrungsreicher und richtungsweisender Ratschläge. Für die Kulturkonferenz war Ulrich Menkhaus jedoch nicht nur als fundierter Kulturpolitiker, sondern vor allem auch als offener und warmherziger Mensch unschätzbar wertvoll gewesen.
Der viel zu frühe Tod von Ulrich Menkhaus hinterlässt eine große Lücke, sowohl aus fachlicher wie auch aus menschlicher Sicht. In aufrichtiger Anteilnahme wünscht die Kulturkonferenz der Familie Menkhaus für die kommende Zeit viel Kraft.
Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V.
Dr. Christian Reineke (Vorsitzender)

  • Landeskulturkonzept verabschiedet oder vorgestellt?

Die Magdeburger Tageszeitung „Volksstimme“ meldet in ihrer Ausgabe vom 11.12.2013 „Dorgerloh plant Kulturforen“, dass die Regierung am Vortag das Landeskulturkonzept verabschiedet habe.

Link: http://www.volksstimme.de/kultur/kultur_regional/1191958_Dorgerloh-plant-Kulturforen-fuer-Sachsen-Anhalt.html –

Pressemitteilung der Landesregierung dazu: Klick

Kultusministerium – Pressemitteilung Nr.: 216/2013 vom 11. Dezember 2013

„Sachsen-Anhalt ist und bleibt bedeutendes Kulturland“

Kultusminister Stephan Dorgerloh weist auf gestiegenen Kulturetat hin

Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh hat den Vorwurf eines „kulturellen Kahlschlags“ nachdrücklich zurückgewiesen. Für die Kulturaufgaben stünden im kommenden Jahr insgesamt 88,9 Millionen Euro zur Verfügung. Durch zusätzliche Aufgaben und Tarifsteigerungen sei das mehr als im laufenden Etat (85,3 Millionen Euro), sagte er am 11. Dezember im Rahmen einer Landtagsdebatte zur Volksinitiative „Kulturland Sachsen-Anhalt retten!“ in Magdeburg. Nach wie vor gehöre Sachsen-Anhalt neben Sachsen und Thüringen zu den Flächenländern in der Bundesrepublik, deren Pro-Kopf-Ausgaben für die Kultur am höchsten ausfallen. „Sachsen Anhalt ist und bleibt ein bedeutendes Kulturland“, betonte der Minister.

Seine Stärken und Besonderheiten würden aus dem umfangreichen Kulturerbe, aus der kulturellen Kreativität der Bürgerinnen und Bürger, aus dem breiten Spektrum von Kunst und Kultur erwachsen. Vom UNESCO-Welterbe über großartige Musiktraditionen bis hin zu innovativer Kunst gibt es in Sachsen-Anhalt viele wertvolle Schätze. Diesen großen kulturellen Reichtum gelte es gemeinsam zu sichern und für die weitere Entwicklung Sachsen-Anhalts zu nutzen. „Wenn das von über 30.000 Menschen im Land unterschrieben wird, dann kann man sich darüber nur freuen“, sagte der Kultusminister. „Wenn jedoch auch behauptet wird, dass der ‚Sparkurs der Landesregierung die gesamte Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt akut in ihrer Substanz bedroht‘, dann muss ich heftig widersprechen.“

So werde im letzten Kulturfinanzbericht des Bundes und der Länder von 2012 aufgezeigt, dass die öffentlichen Kulturausgaben in Sachsen-Anhalt pro Einwohner bei 116,45 Euro liegen. In Bayern betragen die Kultur-Pro-Kopf-Ausgaben hingegen nur 95,51 Euro, in Hessen 97,02 Euro und in Baden-Württemberg 97,33 Euro. Auch mit dem neuen Landeshaushalt werde sich an diesen Verhältnissen grundsätzlich nichts ändern. „Sachsen-Anhalt stellt auch künftig gemessen an der Einwohnerzahl mehr Geld für Kulturfinanzierung bereit als die Geberländer des Länderfinanzausgleichs.“

Insgesamt machten die Zahlen im Haushaltsentwurf für das Jahr 2014 deutlich, dass in Sachsen-Anhalt versucht wird, Verteilungsgerechtigkeit zwischen den verschiedenen Kulturbereichen zu wahren. Kulturförderung sei keine Subvention. Kulturfinanzierung sei Investition in die Gegenwart und Zukunft des Landes. „Das heißt aber nicht, dass wir nicht auch Rechenschaft ablegen müssen über die faire Verteilung der Mittel auf die verschiedenen Sparten und auch Bereiche“, so der Minister. Zum Vergleich: Halle erhielt 2012 ca. 34 Millionen Euro Kulturförderung, Dessau 16 Mio. und Magdeburg ca. elf Millionen. „Wer angesichts dieser Fakten von einem ‚kulturellen Kahlschlag‘ redet, zeichnet ein Zerrbild der tatsächlichen Kulturförderung und täuscht die Öffentlichkeit.“

Dennoch komme das Land nicht um die schmerzhaften Kürzungen bei drei Theatern herum. Wenn hier die notwendigen Strukturveränderungen unterbleiben oder aufgeschoben werden, drohe tatsächlich ein substantieller Verlust, warnte der Minister. „Deshalb muss es jetzt Strukturveränderungen geben, damit die Theater langfristig Bestand haben können.“

Aber auch nach den Kürzungen bleibe die Theaterförderung mit knapp 30 Millionen Euro der größte Einzelposten im Kulturhaushalt. Das entspricht rund 35 Prozent der Gesamtausgaben für Kultur. Zudem würden die Theaterträger und Theater bei den Umstrukturierungen nicht mit den Lasten allein gelassen. Zu den Landeszuschüssen kommt ein Strukturanpassungsfonds in Höhe von bislang einer Million Euro, der nach Bedarf und Vorlage belastbarer Kalkulationen aufgestockt werden kann. Darüber hinaus wird sich das Land künftig zu 50 Prozent an der Dynamisierung bei den Kostensteigerungen durch Tariferhöhungen beteiligen. „Das ist eine ganz neue Qualität in der Theaterförderung, das hat es bislang in Sachsen-Anhalt noch nicht gegeben“, betonte der Kultusminister.

Die Landesregierung nehme das Anliegen der Volksinitiative „Kulturland Sachsen-Anhalt“ sehr ernst, sagte Dorgerloh weiter. Der Dialog mit den Interessenverbänden werde auch künftig fortgesetzt. So wolle das Kultusministerium am 24. Februar 2014 ein Forum Kultur ausrichten und den konstruktiven Dialog, der mit dem Kulturkonvent begonnen wurde, fortsetzen. Dabei würden auch Anliegen der Volksinitiative eine Rolle spielen.

Er sei zuversichtlich, dass es gelingt, für Kunst und Kultur in Sachsen-Anhalt eine gute Zukunftsperspektive zu erschließen, sagte der Kultusminister. Die Verhandlungen über die offenen Theaterverträge in Halle und Dessau würden intensiv weitergeführt, ebenso zum verabredeten künftigen Kulturwerk Mansfeld-Südharz in Eisleben. „Grundsätzlich gilt, dass Erfolge sich eher einstellen werden, wenn wir nicht gegeneinander, sondern miteinander arbeiten; wenn wir konstruktiv an die Herausforderungen herangehen; wenn wir nicht mit ‚Kahlschlag‘-Polemik übertreiben, sondern die Probleme differenziert betrachten und nach vernünftigen Kompromissen suchen.“

Link zum entsprechenden Beitrag der Mitteldeutschen Zeitung (Halle)

Stellungnahme zum 1. Entwurf des Landeskulturkonzeptes 2025

In einer Pressekonferenz im Landtag präsentierte der Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. am 5.11.2013 seine Stellungnahme zum 1. Entwurf des Landeskulturkonzeptes 2025 (Download der Stellungnahme im Wortlaut).
Ausgangspunkt der Überlegungen des 19 Mitglieder umfassenden Kulturdachverbandes ist das Streben nach einer Balance von zeitgenössischer Kunst, gelebter Kultur und kulturellem Erbe. Die Kulturkonferenz begrüßt daher den von der Landesregierung angebotenen offenen Dialog mit beteiligten Partnern, fordert aber, die im Frühjahr 2013 verabschiedeten Empfehlungen zu des Kulturkonvents zu berücksichtigen. Zentrale Forderung der Kulturkonferenz ist dabei, den notwendigen Transformationsprozess durch ein zwei- bis dreijähriges Moratorium im Sinne eines Zeit- und Finanzkorridors zu begleiten. In dieser Übergangszeit soll die Landeskultur unverändert mit einem Zuschuss von 100 Mio. Euro gefördert werden.

In diesem Zusammenhang sorgt sich die Kulturkonferenz um die Situation bei den Theatern und Orchestern, denen, angefangen in Dessau und Eisleben, durch kurzfristige Streichungen irreparable Schäden zugefügt werden. Der Kulturdachverband befürchtet negative Auswirkungen auch auf andere kulturelle Einrichtungen.

Die von der Landesregierung geplanten Kulturforen begrüßt die Kulturkonferenz ausdrücklich, regt aber hier Transparenz im Sinne regelmäßiger öffentlicher Kulturberichte an.
Die im Landeskulturkonzept vorgeschlagene schwerpunktartige Förderung von Landesausstellungen und herausragenden Jubiläen hält die Kulturkonferenz für sinnvoll, nicht aber wenn dadurch die kulturelle Infrastruktur in Schieflage gerät. Die schwerpunktartige Förderung darf daher immer nur eine zusätzliche Maßnahme mit zusätzlichen finanziellen Mitteln sein, um so Besuchern eine gefestigte Kulturlandschaft vorstellen und Sachsen-Anhalt auch im internationalen Raum als attraktiven Lebensort präsentieren zu können.
Handlungsbedarf sieht die Kulturkonferenz bei der Projektförderung. Hier fordert das Gremium unter anderem Planungssicherheit, die Möglichkeit, jahresübergreifende Projekte zu planen sowie eine Vereinfachung der Verwaltungswege.
Die Kulturkonferenz lehnt es grundsätzlich ab, neue institutionelle Förderungen zukünftig nur zulasten bestehender institutioneller Förderungen zu gewähren. Ein Ausspielen der Institutionen untereinander schwächt das Engagement aller Kulturakteure und schadet dem Land Sachsen-Anhalt nachhaltig. Neue Organisationen sollten vielmehr als Bereicherung verstanden und entsprechend mit zusätzlichen Mitteln gefördert werden.
Verbunden damit ist die Suche nach weiteren Säulen der Kulturfinanzierung. Die Kulturkonferenz empfiehlt hier, die Lösungen im Land Brandenburg (Landesfinanzausgleichsgesetz) sowie einen Fonds für den Kulturlastenausgleich wie in Thüringen als realistische Vergleichsgröße zu Sachsen-Anhalt ernsthaft zu prüfen.

(Download der Stellungnahme im Wortlaut)

Kulturkonferenz kritisiert Kulturabbau trotz Steuerüberschuss

Angesichts des unerwartet hohen Haushaltsüberschusses von derzeit 120 Mio. Euro, die das Land Sachsen-Anhalt laut Aussage des Ministeriums der Finanzen 2013 erzielt hat, plädiert die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. nachdrücklich für eine Neubewertung des Kulturetats 2014: „Natürlich muss es darum gehen, Schulden mit den hierfür vorgesehenen Mitteln zu tilgen“, so Dr. Christian Reineke, Vorsitzender der Kulturkonferenz. „Selbst wenn jedoch die Schuldentilgung entgegen des Haushaltsentwurfs von 25 Mio. Euro dieses Jahr auf 50 Mio. Euro verdoppelt werden sollte, bleiben neben EU-Rückzahlungen von mind. 50 Mio. Euro, die zur Aufstockung der Steuerschwankungsreserve genutzt werden
können, immer noch 95 Mio. Euro, mit denen keiner gerechnet hat.“

Mit diesem Geld, so Reineke weiter, sollte der Kulturetat 2014 um etwa 10 Mio. Euro angehoben und dann im Sinne eines Zeit- und Finanzkorridors die Landeskultur zwei bis drei Jahre mit 100 Mio. Euro gefördert werden. Während dieses Moratoriums können alle kulturellen Sparten ihre zukünftige Förderung in einem gemeinsamen Dialog vereinbaren. Als kultureller Dachverband des Landes stellt die Kulturkonferenz hierfür eine sinnvolle Dialogplattform dar. Dieses entspricht nicht nur zentralen Grundpositionen der Kulturkonferenz selbst, sondern käme auch den im Frühjahr 2013 verabschiedeten Empfehlungen des Kulturkonvents und den Forderungen der jüngsten Volksinitiative „Kulturland Sachsen-Anhalt retten“ entgegen.

Die neuen Finanzmittel, so Reineke, sollten auch neue Wege eröffnen: „Gerade in Sachsen-Anhalt hat Kultur einen zentralen Stellenwert inne. Deshalb dürfen Politik und Gesellschaft nicht gegeneinander agieren, sondern müssen an einem Strang ziehen, um den Standort Sachsen-Anhalt auch international nachhaltig zu stärken. Der Steuerüberschuss 2013 bietet hierfür eine willkommene Chance!“

Podiumsdiskussion zum Freihandelsabkommen

reinecke_ttip2 reinecke_ttip1Impressionen von der Podiumsdiskussion am 25.11.2014 in Magdeburg, Forum Gestaltung : „Gefahr für die Kultur in Sachsen-Anhalt?“ mit v. l. n. r.  Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Dr. Christian Reineke, Vorsitzender Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V., unser Fraktionschef Wulf Gallert, Maik Reichel, Direktor Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt, Claudia Dalbert, Fraktionsvorsitzende der Grünen, Tilmann Tögel, Fraktionssprecher Bundes- und Europaangelegenheiten der SPD und André Schröder, Fraktionsvorsitzender der CDU.  Bild darunter: Dr. Christian Reineke (Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e. V.) bei der Eröffnung der Veranstaltung. Fotos: Katja Müller

Der Offene Kanal Magdeburg hat unsere Veranstaltung „Freihandelsabkommen – Gefahr für die Kultur in Sachsen-Anhalt“, die am 25.11.2014 in Magdeburg in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt stattfand, vollständig aufgenommen und in drei Teilen auf seiner Mediathek unter nachstehendem Link dokumentiert:

http://www.ok-magdeburg.de/mediathek/

Kulturkonferenz kritisiert Freihandelsabkommen

Die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt sieht in dem geplanten Freihandelsabkommen der EU mit den USA (TTIP) große Gefahren für die öffentliche Förderung von Kultur und Bildung in Sachsen-Anhalt und darüber hinaus. „Das Ungewöhnliche an diesem Abkommen ist“, so der Vorsitzende der Kulturkonferenz Christian Reineke, „dass es sich im Unterschied zu früheren Freihandelsabkommen nicht mehr durch Positivlisten auf bestimmte Wirtschaftsfelder bezieht, sondern nun (bis auf den audiovisuellen Bereich) grundsätzlich alles umfasst. Damit wird es privaten Unternehmen möglich sein, vor kleinen Schiedsgerichten in dann unanfechtbaren Urteilen die öffentliche Förderung von Kultur und Bildung als wettbewerbsverzerrendes Handelshemmnis umzudeuten. Das wäre das Ende etwa unserer kommunalen Theater, Musikschulen, Museen, Bibliotheken bis hin zu Schulen und Hochschulen. Auch das europäische Urheberrecht, die Buchpreisbindung und die ermäßigte Mehrwertsteuer für Kulturgüter ständen dann zur Disposition“. Reineke kritisiert, dass die Verhandlungen völlig intransparent geführt werden, obwohl das Abkommen mit Kultur, Bildung und Wissenschaft wesentliche europäische Wurzeln existentiell gefährdet: „Geheimverhandlungen von Abkommen mit gesellschaftlichen Auswirkungen dieser Größenordnung sind überhaupt nicht zu akzeptieren. Dass das Parallelabkommen der EU mit Kanada (CETA) unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt wurde und nun als nicht mehr veränderbares Ganzes von den Mitgliedsstaaten ratifiziert werden soll, versteht keiner. Zudem CETA als Orientierung für TTIP gilt.“ Gleichzeitig, so Reineke, verschärfe das geplante Dienstleistungsabkommmen TiSA die Dramatik: „Ziel dieses Abkommens ist die maximale Marktliberalisierung, also die Privatisierung vieler öffentlicher Dienstleistungen. Gleichzeitig verhindern entsprechende Stillstands- und Sperrklauseln, einmal privatisierte Dienstleistungen wieder in öffentliche Trägerschaft zurückzuführen.“

Die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt unterstützt deshalb nachdrücklich die Forderung des Deutschen Kulturrats, die Verhandlungen zu TTIP, CETA und TiSA zu stoppen, ein neues Verhandlungsmandat unter Einbezug des EU-Parlaments, des EU-Rats, und der EU-Mitgliedsstaaten zu formulieren und dann grundsätzlich die Bereiche Kultur, Bildung, Wissenschaft, Medien aus den Abkommen herauszunehmen. Nur so können direkte und indirekte Förderinstrumente einzelner Staaten gesichert und damit gesellschaftliche Teilhabe an vielfältigen und qualitätsvollen Kultur- und Bildungsangeboten auch zukünftig ermöglicht werden. Handlungsleitend muss daher die „UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ von 2007 sein, gleichzeitig müssen die Parlamente und die Zivilgesellschaft transparent und umfassend informiert werden. Auf das umstrittene Investor-Staats-Streitschlichtungsverfahren ist prinzipiell zu verzichten, damit eine demokratisch legimitierte Rechtsstaatlichkeit nicht von den Interessen amerikanischer und europäischer Konzerne ausgehöhlt wird.

 Einladung: Gefahr für die Kultur in Sachsen-Anhalt?

ttip(Bild zum Vergrößern anklicken)

Dienstag, 25. November um 17:00 im FORUM GESTALTUNG MAGDEBURG Brandenburger Straße 10, 39104 Magdeburg

Landeszentrale für politische Bildung und Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e. V. laden ein!

Derzeit wird das transatlantische Freihandelsabkommen EU-USA (TTIP) verhandelt. Das Freihandelsabkommen EU-Kanada (CETA), dessen Verhandlungen am 26. September 2014 abgeschlossen wurden, steht vor der Ratifizierung. Beide Abkommen sollen den Welthandel liberalisieren. Den gleichen Zweck verfolgt im Bereich der Dienstleistungen das „Trade in Services Agreement“ kurz: TiSA.

Wir erweitern die öffentliche Diskussion auf die Bereiche Kultur und kulturelle Bildung in Sachsen-Anhalt. Nach dem gegenwärtigen Informationsstand könnten die kulturellen, sozialen und gesellschaftlichen Strukturen unseres Kulturstaats gefährdet sein. Wie wären diese Strukturen gegebenenfalls zu sichern?

In das Thema führt der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, Olaf Zimmermann, ein.
Im Anschluss diskutieren:
• Prof. Dr. Claudia Dalbert, Fraktionvorsitzende Bündnis 90 / DIE GRÜNEN
• Wulf Gallert, Fraktionsvorsitzender DIE LINKE
• André Schröder, Fraktionsvorsitzender der CDU
• Tilmann Tögel, Fraktionssprecher Bundes- und Europaangelegenheiten der SPD
• Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates
• Dr. Christian Reineke, Vorsitzender Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V.

Moderation: Maik Reichel, Direktor Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt

In der Informationsveranstaltung, die am 25. November 2014 von 17:00 Uhr bis 20:00 Uhr im Magdeburger Forum Gestaltung stattfindet, soll Folgendes erörtert werden:

• Bedeuten die transatlantischen Freihandelsabkommen TTIP und CETA beziehungsweise das Dienstleistungsabkommen TiSA das Ende unserer kulturellen Vielfalt und wird eine öffentliche Kulturförderung möglicherweise zukünftig als wettbewerbsverzerrend begriffen?
• Welche Auswirkungen sind für die öffentliche Kulturförderung, für kulturelle Bildung, für Kultureinrichtungen, Stiftungen, Beschäftige im Kulturbereich, Kulturnutzer und somit für die gesamte kulturelle Bandbreite unseres Bundeslandes zu erwarten?

Hierzu laden die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. und die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt herzlich ein.

Anmeldung per E-Mail: anmeldung@kulturkonferenz-sachsen-anhalt.de

oder per Fax an 0391 – 2445170

Kulturkonferenz begrüßt Gründung „Deutsches Zentrum Kulturgutverluste“

Magdeburg. Die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt befürwortet nachdrücklich die Entscheidung der Bun-desregierung, der Kultusministerkonferenz und der kommunalen Spitzenverbände das „Deutsche Zentrum Kulturgutverluste“ zu gründen und in Magdeburg anzusiedeln. „Prove-nienzforschung und Kulturgutschutz aber auch die Beutekunst-Rückführungsverhand-lungen, die nach wie vor noch nicht abgeschlossen sind, gewinnen stetig an Bedeutung. Für die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt ist die Ansiedlung des Zentrums überzeugender Ausdruck und Anerkennung der seit 1998 in Magdeburg beim Kultusministerium Sachsen-Anhalt angesiedelten Koordinierungsstelle für Kulturdokumentation und Kulturgutverluste und ihrer geleisteten Aufbauarbeit“ bewertet der Vorsitzende der Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V., Dr. Christian Reineke, die Entscheidung. Die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt erwartet, dass von dem Deutschen Zentrum auch Impulse für die Forschungsarbeit in den in Sachsen-Anhalt befindlichen Kulturgut bewahrenden Einrichtungen ausgehen.

Ein Jahr Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt

Die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. wurde am 2. Juli 2014 konstituiert und wird am heutigen 2. Juli 2014 ein Jahr alt. Dieses ist Grund genug, innezuhalten und eine kurze Zwischenbilanz ihrer bisherigen Tätigkeit zu ziehen.

Nachdem der Kulturkonvent Sachsen-Anhalt seine Arbeit beendet hatte, entstand bei vielen Mitgliedern der Wunsch, die spartenübergreifende und äußerst anregende Diskussion fortzuführen und in dieser Form die Kulturpolitik des Landtags und der Landesregierung zu begleiten. In Rückbezug auf die abschließende Empfehlung des Kulturkonvents wurde deshalb die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. gegründet, zu deren Gründungsversammlung am 2. Juli 2013 unter anderem all diejenigen Kulturverbände eingeladen wurden, die auch Mitglieder des Kulturkonvents waren.

Von Anbeginn war das gesamtpolitische Interesse für die Kulturkonferenz ausgesprochen groß. So fanden unmittelbar nach der Gründungsveranstaltung ausführliche und zahlreiche Gespräche mit Spitzenpolitikern statt, beispielsweise auf Landes-ebene mit dem Ministerpräsidenten, dem Landtagspräsidenten, dem Kultusminister, den Landtagsabgeordneten verschiedener Fraktionen, den Vorsitzenden der Landtagsausschüsse für Bildung und Kultur sowie für Finanzen und auf Bundesebene mit der Ständigen Kultusministerkonferenz der Länder und dem Deutschen Kulturrat.

Parallel dazu positionierte sich die Kulturkonferenz direkt nach ihrer Konstituierung zu aktuellen kulturpolitischen Fragestellungen, so etwa zum ersten Entwurf des Landeskulturkonzeptes 2025. Wichtige Forderungen, die die Kulturkonferenz in einer entsprechenden Stellungnahme formulierte, fanden ihren Niederschlag in der Endfassung des Landeskulturkonzeptes: Einen dauerhaften und intensiven Dialogprozesses zu verstetigen, Soziokultur, Medien und Denkmalpflege als wichtige Partner kultureller Bildung zu nennen, Teilhabe an kultureller Bildung auch Migrantinnen und Migranten zu ermöglichen, bei Kultur in Sachsen-Anhalt auch an die Schattenseite des kulturellen Erbes zu denken oder neue institutionelle Förderungen nicht zulasten bestehender erfolgen zu lassen gehören dazu.

In zahlreichen Positionspapieren hat die Kulturkonferenz nicht nur zum Entwurf eines Kulturfördergesetzes, sondern insbesondere auch zum Kulturhaushalt 2014, zum Umgang mit Haushaltsüberschüssen, zu den Kürzungen im Theaterbereich oder zuletzt zum Finanzausgleichsgesetz 2015 Stellung genommen. Dabei ging es ihr vor allem darum, eine Stärkung des kulturellen Bewusstseins zu erzielen beziehungsweise die Diskussion über Kultur als prägendes Merkmal von Sachsen-Anhalt konstruktiv anzuregen. Der Kulturkonferenz ist es auf diese Weise gelungen, sich zu dem zentralen und spartenübergreifenden Ansprechpartner zu etablieren. Beispielsweise konnte sie jüngst in einem etwa einstündigen und sehr intensiven Dialog mit dem Landtagsausschuss für Bildung und Kultur über die Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt diskutieren und in dieser Form spartenübergreifende Themen den Entscheidungsträgern gegenüber fokussiert darstellen. Umgekehrt wurde seitens des Landtagsausschusses ebenfalls erkannt, dass die Kulturkonferenz auch ein zusätzlicher und wichtiger Baustein für die Transparenz kulturpolitischer Entscheidungen sein kann. Die Sitzung wurde deshalb als Auftakt einer weiterführenden Dialogreihe verstanden.

Gleichzeitig ist es der Kulturkonferenz gelungen, sich auch über die Landesgrenzen von Sachsen-Anhalt hinaus erfolgreich zu vernetzen. Die im Mai durchgeführte Mittdeutsche Klausurtagung steht hierfür Pate, eine Veranstaltung, an der sich Vertreter der drei kulturellen Dachverbände Kulturrat Thüringen e.V., Kultursenat Sachen und Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. beteiligten. Diese Form der länderübergreifenden Zusammenarbeit soll auch zukünftig fortgesetzt und ausgebaut werden.

Die Kulturkonferenz begrüßt jederzeit weitere Mitgliederschaften, insbesondere von landesweit wirkenden Kulturverbänden. Doch schon jetzt besteht sie aus 19 Mitgliedern, die ihrerseits wiederum spartenspezifische kulturelle Fach- und Dachverbände mit zahlreichen Einzelmitgliedern sind. Dadurch repräsentiert die Kulturkonferenz einen spartenübergreifenden und alle kulturellen Bereiche abdeckenden Dachverband und belegt, dass innerhalb der Kulturakteure ein flächendeckendes Netzwerk gesucht wird, um Kultur zu einem gesamtgesellschaftlichen Bindeglied zu machen und so dem kulturellen Bewusstsein und damit der Bedeutung von Kultur gerade in einem kulturell reichen Bundesland wie Sachsen-Anhalt mehr Ausdruck verleihen zu können, als es in der Vergangenheit bisher möglich gewesen war.

Magdeburg, 02.07.2014

Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V.

Dr. Christian Reineke (Vorsitzender)

Kritik an geplanten Kürzungen im FAG

Finanzausgleichsgesetz 2015/16: Kulturkonferenz e. V. besorgt über Auswirkungen bei den Kommunen
Magdeburg, 24. Juni 2014. Die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. befürchtet starke Auswirkungen auf das kulturelle Leben in Sachsen-Anhalt, wenn die ab 2015 geplanten Kürzungen der Landesregierung im Finanzausgleichsgesetz (FAG) Bestand haben sollen. Da die vorhandenen Mittel für die stetig anwachsenden Pflichtaufgaben verwendet werden müssen, schmilzt die verfügbare freie Spitze für Kunst und Kultur immer weiter ab. „Besonders gefährdet sind Kultureinrichtungen in kommunaler Trägerschaft wie Museen, Bibliotheken, Musikschulen, soziokulturelle Einrichtungen sowie Kulturveranstaltungen wie Kulturnächte, Festivals usw. aber auch die Förderung freier Kulturträger“, so der Vorsitzende der Kulturkonferenz, Dr. Christian Reineke. „Auch die Förderung innovativer Kunst- und Kulturprojekte wird problematischer werden. Spürbare Auswirkungen sind im ländlichen Raum zu erwarten, da dort der überwiegende Anteil der Bevölkerung Sachsen-Anhalts lebt und kein so dichtes Netz an Kulturangeboten vorhanden ist wie in den drei Oberzentren des Landes“. Die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. fordert daher ein Überdenken der Kürzungsabsichten und die Entwicklung einer gemeinsamen Strategie, um weiteren Kulturabbau entgegenzuwirken.

Kultur vernetzt in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen

imageVertreterinnen und Vertreter von Kulturverbänden aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thürigen haben sich am 23. Mai 2014 in der Heimvolkshochschule Donndorf zur ersten „Mitteldeutschen Kulturklausur“ getroffen. Sachsen war durch drei Mitglieder des Kultursenats, Sachsen-Anhalt durch Mitglieder der Kulturkonferenz, Thüringen durch den Kulturrat e. V. (als Initiator und Gastgeber) vertreten.

Die Akteure vereinbarten, die gegenseitigen Konsultationen fortzuführen und sich auch gemeinsam zu kulturpolitischen Themen Mitteldeutschlands zu positionieren. Alle beteiligten Verbandsvertreterinnen und -vertreter werteten diese länderübergreifende Beratung als wichtigen Schritt bei der Umsetzung kulturpolitischer Konzepte und Innovationen. Im Herbst wird in einer kleineren Runde die nächste „Mitteldeutsche Kulturklausur“ vorbereitet.

Interview mit Dorgerloh und Zimmermann: „Dieses Land hat nur die Kultur“

»Dieses Land hat nur die Kultur« – Im Gespräch mit Stephan Dorgerloh, Kultusminister von Sachsen-Anhalt, und Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, über die Kulturpolitik in Sachsen-Anhalt ein Jahr nach den Empfehlungen des Kulturkonvents.

Schon bald nach seinem Amtsantritt 2011  regte Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) die Bildung eines Kulturkonvents an. Künstler, Kulturverantwortliche, Politiker und Wirtschaftsvertreter sollten sich über die kulturellen Perspektiven des Landes verständigen. Als Moderator konnte Dorgerloh, der zuvor selbst einen ähnlichen Bildungskonvent im Land moderiert hatte, Olaf Zimmermann gewinnen. Im Februar 2013 legte der Kulturkonvent auf  173 Seiten seine Empfehlungen vor. Wenige Monate später wurden die Beratungen zum Landeshaushalt 2014 von heftigen Künstlerprotesten begleitet. Über die strukturellen und fi nanziellen Probleme sprach Michael Bartsch, Kulturjournalist in Sachsen, mit Dorgerloh und Zimmermann.

Das komplette Interview erschien in Zeitschrift „Politik und Kultur“ Heft 3/14 – Seite 5 und 6 – Download (pdf)

„Kulturland Sachsen-Anhalt“ – Landtagsdebatte am 26.3.2014

Volksinitiative „Kulturland Sachsen-Anhalt retten“

Landtagsdebatte am 26.3.2014 – TV-Übertragung 

Rednerinnen und Redner sind:

  • Mewes, Hans-Joachim (Berichterstatter Petitionsausschuss) Video
  • Cornelia Pieper, spricht als Vertreterin der Volksinitiative Video
  • Stephan Dorgerloh, spricht als Kultusminister Video
  • Gorr, Angela (CDU) Video
  • Dalbert, Claudia Prof. Dr. (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) Video
  • Miesterfeldt, Gerhard (SPD) Video
  • Gebhardt, Stefan (DIE LINKE) Video

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Kultusministerium – Pressemitteilung Nr.: 054/14

Magdeburg, den 26. März 2014
„Das Kulturland Sachsen-Anhalt lebt sehr intensiv“
Kultusminister Stephan Dorgerloh betont nachdrücklich Bedeutung der kulturellen Vielfalt

Kultusminister Stephan Dorgerloh hat nachdrücklich darauf hingewiesen, dass Sachsen-Anhalt über einen vielfältigen Kulturreichtum verfüge, vom kulturellen Erbe bis zur lebendigen Gegenwartskunst. „Das ist ein Pfund, mit dem wir wuchern wollen“, sagte er am 26. März im Rahmen der zweiten Beratung des Landtages zur Volksinitiative „Kulturland Sachsen-Anhalt retten!“. „Unser Land verfügt über unglaubliche Schätze, die wir zeigen wollen und die eine lebendige Auseinandersetzung geradezu herausfordern. Ein großartiges Erbe bewahren und die postmoderne Gegenwart gestalten sind die Aufgaben für unseren Kulturreichtum, den es in dieser Qualität und Dichte kaum anderswo gibt“, betonte der Minister.

Er wies den Vorwurf des „kulturellen Kahlschlags“, wie ihn die Volksinitiative formuliert hat, ausdrücklich zurück. „Das Kulturland Sachsen-Anhalt muss nicht gerettet werden. Es lebt sehr intensiv“, so Dorgerloh. Kultur bestehe aber eben nicht nur aus einzelnen Sparten, vielmehr sei Kultur wie ein Mosaik, das sich aus ganz verschiedenen Teilen zusammensetze. Dazu gehörten auch Denkmalpflege und Literatur, Musikschulen und bildende Kunst, Heimatpflege und Soziokultur.
So seien in den letzten Wochen zwei weitere Welterbeanträge erfolgreich auf den Weg gebracht worden: der Antrag zum Naumburger Dom und der hochmittelalterlichen Herrschaftslandschaft an Saale und Unstrut sowie der Antrag der Franckeschen Stiftungen in Halle/Saale. In Weißenfels, Magdeburg, Wittenberg und Eisleben wurden neue Museumsbauten eröffnet. Die 23 vom Land unterstützten Musikfeste – wie Fasch in Zerbst, Telemann in Magdeburg und Weill in Dessau – erfreuten sich großer Beliebtheit. Die freie Theaterszene erhalte mehr Geld, ebenso die kulturelle Jugendbildung. Die Stiftungsstrukturreform sei erfolgreich und stärke die großen Stiftungen.

„Letztlich kommt es auf die kulturelle Vielfalt an. Im Kulturhaushalt haben wir auf eine Gesamtbalance der Bereiche zu achten.“ Dieser Kulturhaushalt weist für 2014 eine Summe von rund 89 Millionen Euro aus. Damit konnte er im Vergleich zum Vorjahr um fast vier Millionen Euro erhöht werden. In diesem Etat bleibe die Theaterförderung mit rund 30 Millionen Euro auch nach den Kürzungen noch der größte Einzelposten. Sechs neue Theater- und Orchesterverträge konnten inzwischen unterzeichnet werden: Magdeburg, Stendal, Naumburg, Halberstadt/Quedlinburg, Schönebeck und Wernigerode. Für diese Einrichtungen wird es ab 2014 erstmals eine anteilige Dynamisierung geben. „Im Klartext heißt das: diese Standorte bekommen Jahr für Jahr mehr Geld.“ Insgesamt steigt der Landeszuschuss für die Theater und Orchester von rund 30 Millionen in diesem Jahr auf rund 32,5 Millionen Euro im Jahr 2018. Für die drei Standorte Eisleben, Dessau-Roßlau und Halle laufen noch Verhandlungen zwischen den Partnern. „Am Ende wird es auch Lösungen und realistische Zukunftsperspektiven für diese drei Standorte geben“, betonte der Minister.

„Ich bin zuversichtlich, dass es uns gemeinsam gelingt, das Kulturland Sachsen-Anhalt nicht nur zu erhalten, sondern auch nachhaltig weiterzuentwickeln“, so Stephan Dorgerloh. Dazu sei es notwendig, die Zukunftsperspektiven konzeptionell zu diskutieren. Dies sei sowohl im Kulturkonvent als auch beim 1. FORUM KULTUR am 24. Februar bereits intensiv geschehen. „Diese Veranstaltungsreihe will eine Dialog-Plattform sein, auf der wir miteinander das Landeskulturkonzept konkretisieren und an aktuelle Gegebenheiten anpassen wollen“, erklärte der Minister. Alle Interessierten seien herzlich eingeladen, sich an diesen Foren zu beteiligen.

Presse- und Medienresonanz zum Landeskulturkonzept

Presse und Medienbeiträge zum Landeskulturkonzept 2025

Externe Links geben nicht die Meinung der Kulturkonferenz wider.

Nächste Vorstandssitzung am 22.10.13

Termin: 10:00 Uhr bis ca. 15:00 Uhr Geschäftsstelle des Landesverbandes der Musikschulen Sachsen-Anhalt e.V. Schönebecker Str. 129, 39104 Magdeburg Bei dieser Sitzung  soll es – wie vereinbart – darum gehen, anhand der vorliegenden Positionspapiere unserer Mitglieder eine einheitliche Positionierung zum LKK 2025 zu erstellen.Deshalb schlage ich folgende Tagesordnung vor: TOP 1: Begrüßung TOP 2: Resümee  der Veranstaltung in Sangerhausen am 15.10.2013 TOP 3: Sichtung, Auswertung und thematische Strukturierung der vorliegenden Stellungnahme TOP 4: Erstellung einer Positionierung zum Landeskulturkonzept 2025 TOP 5: Besprechung des weiteren Vorgehens

Kulturschaffende: Treffen Sachsen-Anhalt und Thüringen

Kulturpolitik befindet sich im Wandel – sowohl in Sachsen-Anhalt wie auch in Thüringen. Daher treffen sich die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. und der Kulturrat Thüringen e.V. am 15.10.2013 in Sangerhausen zum Gedankenaustausch über Kulturkonzeptionen, ihre Entwicklungen und ihre Umsetzungen. Im Anschluss daran findet eine Diskussion über den 1. Entwurf des vom Kultusministerium Sachsen-Anhalt vorgelegten Landeskulturkonzepts statt, einem Papier, dem viele Kulturverbände kritisch gegenüberstehen. Hieran wird sich auch der Abteilungsleiter des Kultusministeriums, Prof. Dr. Matthias Puhle, beteiligen. Dr. Christian Reineke, Vorsitzender der Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V., begrüßt die Bereitschaft der Landesregierung, bei der Überarbeitung des Konzeptentwurfs die Kulturkonferenz einzubinden: „Eine zukunftsfähige und erfolgreiche Kulturpolitik kann nur auf der Grundlage des gemeinsamen Dialogs stattfinden. Hieran müssen sich der Landtag, die Landesregierung und die Kulturakteure gleichermaßen beteiligen. Kultur ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Kulturkonzepte bedürfen deshalb auch eines gesamtgesellschaftlichen Konsens. Daher ist es aus unserer Sicht unbedingt erforderlich, bei der Überarbeitung des Landeskulturkonzepts die Kulturkonferenz als Dachverband aller kultureller Sparten in die Diskussion und in die Endabstimmung einzubeziehen.“ Die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. wurde infolge einer Empfehlung des Kulturkonvents Anfang Juli 2013 gegründet. Zu ihren aktuell 18  landesweit agierenden Kulturverbänden zählen neben ehemaligen Konventsmitgliedern auch Vereine, die im Konvent nicht vertreten waren.

Landeskulturkonzept (Entwurfsfassung)

Der erste Entwurf für das Landeskulturkonzept Sachsen-Anhalt „Strategiepapier 2025“ liegt vor – zum Download (pdf) und zur Diskussion. Dazu hat der Vorstand der Kulturkonferenz e. V. eine vorläufige Stellungnahme erarbeitet- Link

Informationsveranstaltung am 15. 10. 2013

Wir möchten hiermit zu einer Informationsveranstaltung einladen, bei der wir auch mit Prof. Dr. Puhle über den vom Kultusministerium dann vorgelegten Entwurf des Landeskulturkonzepts diskutieren können. Die Veranstaltung findet statt am Dienstag, 15. Oktober 2013 von 13:00 Uhr bis ca. 16:00 Uhr im Informationszentrum Rose („Grünes Klassenzimmer“) Europa-Rosarium Sangerhausen Am Rosengarten 2a, 06526 Sangerhausen. Folgende Tagesordnung ist hierzu vorgesehen: TOP 1: Begrüßung TOP 2: Bericht des Vorsitzenden über die Gesprächsergebnisse mit Vertretern des Kultusministeriums, der Landesregierung und des Landtags TOP 3: Landeskulturkonzept – Vorstellung und Diskussion des Entwurfs mit dem Abteilungsleiter des Kultusministeriums, Prof. Dr. Puhle TOP 4: Weiteres Vorgehen/Verschiedenes Um Anmeldung bis zum 10.10.2013 per E-Mail an info@kulturkonferenz-sachsen-anhalt.de wird gebeten. Vielen Dank!

Positive Signale für die Kulturförderung in Sachsen-Anhalt

Magdeburg. Ein konkretes Ergebnis des von Kultusminister Dorgerloh 2011 einberufenen Kulturkonvents ist der neu gegründete Verein „Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt“, dem wichtige Akteure der Kulturlandschaft des Landes angehören. „Die ersten Wochen unseres Zusammenschlusses sind eine Erfolgsgeschichte“, betont Vereinsvorsitzender Dr. Christian Reineke nach der ersten Vorstandssitzung. Sowohl Ministerpräsident Haseloff und Landtagspräsident Gürth als auch der Kultusminister und der Landtagsausschuss für Bildung und Kultur suchen neben anderen Spitzenpolitikern das direkte Gespräch mit dem neuen Verein. „Einzig ein Termin mit Finanzminister Bullerjahn, über dessen Haushaltsentwurf für 2014 diskutiert werden soll, steht noch aus“, konstatiert Reineke. In Kürze findet ebenso ein Austausch mit dem Kulturrat Thüringen statt. Diesem landesweiten Zusammenschluss ist es im Nachbarland gelungen, gemeinsam mit der Politik die Förderung für Kultur auszubauen und mit einem tragfähigen Konzept zu untermauern. „Wir werten die Signale aus Landesregierung und Landtag als Ermutigung und sehen noch Spielräume“, findet Reineke, der hofft, durch die Kulturkonferenz Einfluss auf den Kulturhaushalt 2014 sowie auf das Landeskulturkonzept nehmen zu können. Der im Juli dieses Jahres gegründeten Verein zählt 16 kulturelle Landesverbände als seine Mitglieder und umfasst u.a. die Theater, Museen, Musikschulen, Bibliotheken, Soziokultur, Literatur, Orchester, Medien sowie Bereiche der „freien Szene“ und die kulturelle Bildung. (Pressemitteilung vom 4. September 2013)

Beitrag zum Vergrößern bitte anklicken – Von Dr. Christian Reineke – Auszug aus “PuK” – Politik und Kultur – Ausgabe 05/13 – Seite 6 – http://kulturrat.de/puk_liste.php?detail=100&rubrik=puk

Live-TV VOM KONVENT ZUM KONZEPT – KULTUR IN SACHSEN-ANHALT
LIVEÜBERTRAGUNG AUS HALLE: VOM KONVENT ZUM KONZEPT – KULTUR IN SACHSEN-ANHALT Die Offenen Kanäle in Sachsen-Anhalt übertragen am Montag, dem 8. Juli ab 17.45 Uhr live aus dem Opernhaus in Halle eine Podiumsdiskussion, die im Rahmen der “SPD-Werkstattgespräche” stattfindet. Über die Situation und die Perspektiven der Kultur in Sachsen-Anhalt angesichts der anvisierten Kürzungen diskutieren: Stephan Dorgerloh, Kultusminister des Landes Sachsen-Anhalt, Ulrich Gerstner, Präsident des Landkreistages Sachsen-Anhalt und Landrat des Salzlandkreises, Olaf Zimmermann, Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates und Moderator des Kulturkonvents in Sachsen-Anhalt sowie Gerhard Miesterfeldt, Sprecher für Kulturpolitik der SPD Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt. Die Moderation der Veranstaltung hat Uli Wittstock vom MDR übernommen. Zur Einführung hält Olaf Zimmermann ein 20-minütiges Impulsreferat zum Thema “Kulturplanung in Deutschland und der Kulturkonvent” Die Podiumsdiskussion ist im TV-Programm der Offenen Kanäle in Magdeburg, Dessau, Stendal und Merseburg sowie natürlich in den Live-Streams der jeweiligen Sender zu empfangen.

Vor Beginn der Veranstaltung um 18.00 Uhr senden wir ab 17.45 Uhr Interviews mit verschiedenen Akteuren, u.a. mit Dr. Christian Reinecke, Vorsitzender des neugegründeten Dachverbandes „Kulturkonferenz e.V.“ in dem sich zahlreiche landesweit tätige Vereine im Kulturbereich zusammengefunden haben, um die Landesregierung bei der Umsetzung der Empfehlungen des Kulturkonvents zu beraten sowie eine stärkere Öffentlichkeit für die Belange der Kultur in Sachsen-Anhalt zu schaffen. Verfasser: Landesverband Offene Kanäle Sachsen-Anhalt e.V. Bettina Wiengarn Olvenstedter Straße 10 39108 Magdeburg Fon: 0391-7391327

Kulturverbände stehen bereit

Die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt ist davon überzeugt, dass weitere Kürzungen im Kulturbereich kontraproduktiv sind. Vielmehr muss es um die Frage gehen, was das Land wirklich vorwärts bringt. Kultur ist das Aushängeschild, mit dem Sachsen-Anhalt über seine Landesgrenzen hinaus wahrgenommen wird und wirtschaftlich erfolgreich ist. Um erheblichen und unwiderruflichen Schaden abzuwenden, ist deshalb im Kulturbereich nicht zu kürzen, sondern vielmehr intelligent in die Zukunft zu investieren.

Die Kulturkonferenz fordert Landesregierung und Landtag auf, die Empfehlungen des Kulturkonvents umzusetzen. Dieses soll auf der Grundlage eines Landeskulturkonzepts erfolgen. Die Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e.V. (i.G.) als kultureller Dachverband und seine ihm angehörigen Kulturverbände stehen bereit, um an der Entwicklung dieser Konzeption mitzuwirken.

Kontaktdaten von Vorstandsmitgliedern während der Sommerferien

Tom Wolter

Landeszentrum Spiel & Theater Sachsen-Anhalt e.V.

kontakt@tom-wolter.de

0163/56 99 637 (zwischen 08:30 Uhr und 10:30 Uhr)

 

Axel Schneider

Landesverband kultureller Kinder- und Jugendbildung Sachsen-Anhalt e.V.

axel.schneider@jugend-lsa.de

0391/244 51 64

Minister Dorgerloh zur „Bettensteuer“

„Auf die kulturellen Kernmarken konzentrieren“

Kultusminister sprach mit DEHOGA-Vertretern über engere
Zusammenarbeit und „Bettensteuer“

Kultusminister Stephan Dorgerloh und der Landesvorstand des Deutschen Hotel– und Gaststättenverbandes in Sachsen Anhalt (DEHOGA), haben sich für eine Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Kultur und Tourismus ausgesprochen. Dazu müsse sich das Land künftig „noch stärker auf die kulturellen Kernmarken konzentrieren“, erklärten der Minister und der Präsident der DEHOGA Sachsen-Anhalt e. V., Frank Doepelheuer, nach einem Treffen am gestrigen Nachmittag in Magdeburg. Dazu zählten etwa die „Straße der Romanik“, die Luthergedenkstätten, das Bauhaus sowie die „Gartenträume“ oder das „blaue Band“. Eine solche Besinnung auf die Besonderheiten des Landes diene auch der Stärkung der touristischen Vermarktung nach außen. Darüber hinaus brauche es eine sehr frühzeitige Planbarkeit kultureller Höhepunkte, um die vielfältigen Angebote mit in das touristische Programm aufnehmen zu können, unterstrich der DEHOGA-Präsident. „Wir wollen dazu beitragen, dass die Vermarktung solcher Höhepunkte besser gelingt.“

Der Hintergrund des Gespräches, zu dem der Kultusminister eingeladen hatte und an dem neben dem Vorstand der DEHOGA aus Sachsen-Anhalt auch Vertreter der großen Hotels aus Magdeburg, Halle und Dessau-Roßlau teilnahmen, waren die vom Kulturkonvent des Landes Sachsen-Anhalt Anfang des Jahres herausgegebenen Empfehlungen für die künftige Kulturpolitik des Landes. So ging es bei dem Treffen unter anderem auch um eine mögliche Kulturförderabgabe. In diesem Zusammenhang unterstrich der Kultusminister noch einmal, dass es sich hier um eine Abgabe handelt, die allenfalls von den Kommunen eingeführt werden könne. „Hier sind die Kommunen gefragt. Zentrale Vorgaben für eine kommunale Abgabe kann das Land schon rein rechtlich gar nicht machen“, so der Minister. Die Entscheidung über eine sogenannte Bettensteuer müsse deshalb vor Ort fallen.

Es sei ein positives Signal, dass es frühzeitig und bereits im Vorfeld des neu zu erstellenden Landeskulturkonzeptes ein solches Gespräch gegeben habe, betonte Frank Doepelheuer und lobte die gute Runde. Einig waren sich die Teilnehmer schließlich in der Zielstellung, mehr Touristen ins Land zu holen und ihre Verweildauer zu erhöhen. „Dazu werden wir weiter miteinander im Gespräch bleiben“, unterstrichen Kultusminister und DEHOGA-Präsident.

 Kulturland Sachsen-Anhalt 

Sachsen-Anhalt hat eine historisch gewachsene Kulturlandschaft. Unsere Theater sind nicht nur kulturelle Substanz unseres Landes. Sie sind Lebensgrundlage für unsere Bürgerinnen und Bürger. Sie stärken unseren Tourismusstandort und sind Grundlage für Wirtschaftswachstum. Kultur ist die wichtigste und wertvollste Ressource, die wir besitzen.

Der unverantwortliche Sparkurs der Landesregierung führt dazu, dass die gesamte Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalts akut in ihrer Substanz bedroht wird. Die Landeszuschüsse werden ab 2014 um 20% gekürzt: in Halle von 11,9 auf 9,05 Millionen Euro und beim Anhaltischen Theater Dessau von 8,13 auf künftig 5,2 Millionen Euro. Eisleben soll statt 1,3 Millionen nur noch 750.000 Euro erhalten. Diese Kürzungen sind von unseren Theatern nicht zu meistern: weder durch effizientes Wirtschaften, noch durch Personalabbau noch durch neue Haustarifverträge. Der radikale Schnitt: Spielstätten werden geschlossen, Ensemble aufgelöst!

Was sind unsere Städte ohne Theater, Museen, Orchester, Musikschulen oder Bibliotheken?

Diese bedeutende Frage müssen wir in das Zentrum der politischen Willensbildung in Sachsen-Anhalt tragen. Die Frage, wohin wir unser Land steuern, muss Gegenstand einer Landtagssitzung werden. Hierfür unterstützen/beschreiten wir den Weg einer Volksinitiative. Auf diese Weise verschaffen wir Kulturschaffenden und Unterstützern die Möglichkeit, vor dem Petitionsausschuss und im Landtag von Sachsen-Anhalt Gehör zu finden.

Kulturkonferenz: Entwicklungen seit der Gründung

Dr. Christian Reineke, Vorsitzender der Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e. V., informiert über die erste Woche nach der Gründung der Kulturkonferenz Sachsen-Anhalt e. V.: 

„Es gibt bereits schon jetzt diverse Gesprächsangebote seitens der Landespolitik und der Kulturverwaltung. Ein erstes, durchaus positives Gespräch fand am 9. Juli bereits mit Herrn Dr. Schellenberger, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung und Kultur im Landtag Sachsen-Anhalt statt, der kurzfristig darum gebeten hatte. An diesem Gespräch nahmen neben mir FrauKopp-Sievers und Herr Katzer teil. Ziel dieser Gespräche ist es, die Empfehlungen des Kulturkonvents in ihrer Gesamtheit zu bekräftigen, für deren Umsetzung die notwendige Zeit einzufordern und die dafür erforderlichen Mittel bereitzustellen. Dieser Zeitraum dient der inhaltlichen Diskussion, der Verabredung von Strukturen sowie der Profilschärfung der Einrichtungen. Eine weitere Absenkung des Haushalts ist für diesen Prozess kontraproduktiv.

Am 8. Juli haben neben mir die Vorstandsmitglieder Susanne Kopp-Sievers,Tom Wolter und Ulrich Katzer an der SPD-Veranstaltung „Von Konvent zum Konzept“ im Opernhaus Halle teilgenommen. Hier erläuterte KultusministerStephan Dorgerloh den “Fahrplan” für die Entwicklung des ausstehenden Kulturkonzeptes Sachsen-Anhalt auf der Grundlage der Empfehlungen des Kulturkonvents. Eckpunkte des Konzepts bringt der Minister am 16. Juli im Kabinett ein. Danach soll der Entwurf im September und Oktober öffentlich diskutiert werden, bevor er in den Landtag zur Abstimmung geht. Wie dieser Beteiligungsprozess gestaltet wird, ist noch offen. Es wurde aber ausdrücklich darauf verwiesen, dass die Kulturkonferenz ein solcher Beteiligungspartner sein kann. Unabhängig davon werden wir uns als Kulturkonferenz in die Diskussion einbringen.

Manche von Ihnen haben bei der Gründungsveranstaltung die weiterführende inhaltliche Diskussion vermisst, was aber angesichts der Formalitäten aus Zeitgründen nicht mehr möglich war. Sobald uns der Entwurf zur Verfügung steht, werden wir zur Diskussion im Verein einladen.

Weiter haben wir darum gebeten, unseren Verein und unsere Anliegen in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Bildung und Kultur am 25. September im Landtag vorzustellen.

Für Rückfragen stehen ich und die stellvertretende Vorsitzende, Susanne Kopp-Sievers gerne zur Verfügung. Allerdings werde ich vom 15. Juli bis zum 25. August und Frau Kopp-Sievers vom 17.7. bis zum 5.8.2013 im Urlaub sein.”

Christian Reineke

Spardebatte in der Kultur

Kai Gauselmann hält die freiwilligen Kulturregionen für eine gute Idee, die der Kultusminister aber wohl kaum durchsetzen kann.

Dass über Kultusminister Stephan Dorgerloh (SPD) eine vor allem von den Kulturschaffenden in Halle, Dessau-Roßlau und Eisleben ausgelöste Protestwelle zusammengebrochen ist, hat er sich redlich verdient: Er hat zuerst eine Einsparsumme angesetzt – das Konzept zur Kulturförderung sollte später folgen. Er wollte das Pferd von hinten aufzäumen – klar, da tritt der Gaul aus. Kürzen bei der Kultur ist allein eben noch lange keine Kulturpolitik.

Dorgerloh könnte nun die Kurve kriegen, mit seinem Kulturkonzept. Kulturregionen könnten insbesondere der zu kleinen Großstadt Dessau-Roßlau aus dem Strukturschlamassel helfen. Dass Dorgerloh auf Freiwilligkeit setzt, ist vernünftig. Die Kreise sind nicht scharf auf neue Millionen-Ausgaben. Eine Verordnung bekäme Dorgerloh nie durch, die Kreise haben in der Regierungspartei CDU starken Rückhalt. Gesprächen über freiwillige Verbände aber können sie sich nicht verweigern.

Es ist aber fraglich, ob Dorgerloh die Regionen am Ende durchsetzen kann. In den Gesprächen wird er nur auf die Kraft seiner Argumente bauen können. Nach den Debatten der vergangenen Wochen kann er kaum auf den Rückhalt der Kulturschaffenden hoffen.

Beitrag in der MZ-Halle

Kontakt zum Autor: kai.gauselmann@mz-web.de